Carolyne Ireri
Privat
Vor den Toren des Wissens: University of Embu
"Mit einer Förderung der DAAD-Stiftung absolvierte ich ein Masterstudium in Naturschutzbiologie an der University of Embu in Kenia unter der Betreuung von Dr. Justin Nyaga, der meine Forschung unterstützte, indem er mir half, Wildtierkameras für den Datensammlungsprozess zu erwerben. Die UoEm hat meine Forschung durch verschiedene Workshops und Seminare gefördert, die mein Wissen und meine Kompetenzen erweitert und mir beim weitgehend problemlosen Datensammlungs und -analyseprozess geholfen haben."
Mit Hilfe des Garissa Stipendiums untersuchte Carolyne Ireri in ihrem Masterstudium die generell wenig beachteten Schäden durch kleine Säugetiere auf die lokale Landwirtschaft und versuchte Ansätze zur Lösung zu entwickeln.
Nachfolgend berichtet sie von ihren Ergebnissen und Erfahrungen:
Nach Abschluss meines ersten Studienjahres begann ich mit der Arbeit an meinem Projekt. Da ich vor meinem Masterstudium an mehreren Feldstudien beteiligt war, hatte ich bereits eine Ahnung davon, wie Kleinbauern mit Ernteverlusten unter anderem durch Insekten, Säugetiere und Vögel zu kämpfen hatten.
Dennoch erhielt ihre Situation wenig Aufmerksamkeit, wodurch sich das Problem bis hin zur Ernährungsunsicherheit verschlimmerte. Dieser Missstand veranlasste mich dazu, mich auf die Herausforderungen zu konzentrieren, mit denen sich Kleinbauern aufgrund von Kleinsäugern konfrontiert sahen.
Der bisherigen Forschungsliteratur nach wird ein Großteil der Studien zu Mensch-Wildtier-Konflikten (human-wildlife conflicts, HWC) an großen Säugetieren in den großen Waldgebieten durchgeführt, aber die Schäden für Kleinbauern durch kleine Säugetiere werden kaum betrachtet. Aufgrund dieser Diskrepanz war es für mich erforderlich, den Anteil an kleinen Säugetieren bei HWCs in drei verschiedenen Gebieten zwischen den großen Waldstücken in Embu, Kenia zu untersuchen.
Forschungsarbeit im Labor der UoEm
Ich habe die Datenanalyse zu meinen drei Forschungsgegenständen abgeschlossen. Außerdem konnte ich die Ergebnisse und meinen Arbeitsfortschritt am 27. Juli 2023 und am 25. April 2024 im Rahmen von Onlinepräsentationen teilen. Darüber hinaus reichte ich mein Manuskript zur Publikation ein und es liegt aktuell zur externen Begutachtung beim Herausgeber. Ich hoffe, dass die Arbeit bald veröffentlicht wird, und werde sie gerne mit Ihnen teilen. Derzeit arbeite ich an meiner Masterarbeit, die ich bis Ende Mai 2024 zur Prüfung einreichen werde.
Neben meinem Studium unterrichtete ich außeruniversitär in Teilzeit und besuchte verschiedene Sekundarschulen in Embu zur Betreuung und Beratung. Wir haben uns vor allem zum Ziel gesetzt, Mädchen anzusprechen und für die Wahl eines wissenschaftlichen Studiums zu begeistern, was von Vielen vernachlässigt wird. Zur Entspannung und Erholung ging ich öfter mit meinem Ehemann in der Natur spazieren, und seine Unterstützung hat sehr zu meinem Erfolg beigetragen.
Ich hätte nie gedacht, dass mein Leben nach dem barbarischen Angriff der al-Shabaab-Miliz auf unschuldige Studierende des Garissa University College wieder zur Normalität zurückfinden kann. Ich hatte das Glück, dank der finanziellen Förderung des DAAD e. V. und der DAAD-Stiftung ohne große Schwierigkeiten von einer Phase meiner wissenschaftlichen Laufbahn (Bachelor) in die nächste (Master) wechseln zu können, wofür ich ewig dankbar sein werde.
Feldarbeit zur Datensammlung in den Wäldern von Embu, Kenia
Es war mir eine Ehre, das Garissa Master Stipendium Kenia der DAAD-Stiftung erhalten zu haben, das es mir ermöglichte, mein Studium fortzusetzen und den Grundstein für einen erfolgreichen Start in mein Berufsleben zu legen. Das Stipendium hat mich meinen Zukunftszielen näher gebracht. Die Förderung durch die
DAAD-Stiftung war umso mehr ein großer Meilenstein auf meinem wissenschaftlichen Weg, da sie mir ermöglichte, meine wissenschaftliche Forschung zu betreiben.
Darüber hinaus gab mir die Förderung die Chance, meine beruflichen Kompetenzen zu erweitern und neue Einsichten in mein Studiengebiet zu gewinnen. Ohne die Unterstützung der DAAD-Stiftung wäre es mir nicht möglich gewesen, Wissenschaftlern aus ganz Ostafrika in Nairobi zu begegnen und mich mit ihnen auszutauschen sowie die Botschaft zu besuchen. Die finanzielle Unterstützung der DAAD-Stiftung sicherte mich außerdem ab, als ich meinen Job kündigen musste, da mein Arbeitsplatz etwas zu weit vom Campus entfernt lag, um mich voll und ganz auf mein Studium konzentrieren zu können.
Durch die Förderung der DAAD-Stiftung wurde mir die Ehre zuteil, an den Veranstaltungen zum 50-jährigen Jubiläum der Beziehungen zwischen dem DAAD und Nairobi an der University of Nairobi teilzunehmen. Diese Veranstaltungen waren eine gute Gelegenheit, zu netzwerken und ostafrikanischen DAAD-Alumni zu begegnen, die ihre großartigen Erfahrungen und Erfolgsgeschichten mit mir teilten und mich so zu mehr Ehrgeiz beim Verfolgen meiner Ziele motivierten.
Engagierte Recherche in der Bibliothek
Ich traf einen meiner Bachelor-Dozenten, Dr. Kessio, der mich dazu ermutigte, dieses Feuer weiter anzufachen. Außerdem knüpfte ich einige neue Kontakte, von denen ich glaube, dass sie meine wissenschaftliche Laufbahn positiv beeinflussen werden.
Nun, da sich mein Masterstudium dem Ende zuneigt, bin ich weiterhin entschlossen, mich nicht auf meinen Lorbeeren auszuruhen, sondern weiterzuarbeiten. Ich denke, dass sich eine Promotion trotz der enormen finanziellen, emotionalen und mentalen Hürden lohnt. Mit der Förderung, persönlichem Engagement und Eigenmotivation denke ich, dass ich meine Promotion innerhalb von höchstens 3 bis 4 Jahren abschließen kann. Als berufstätige Lehrerin freue ich mich außerdem darauf, mit dem Dozieren und der Feldforschung zu beginnen.
Ich denke, dass ich in Zukunft keine Sekundarschullehrerin, sondern Universitätsdozentin und Ausbilderin sein werde, mit meiner Forschung Probleme der Gemeinschaft angehen und mit Leidenschaft mein Wissen teilen werde. Darüber hinaus möchte ich ausgehend von meiner Erfahrung am Garissa University College eine Bewegung für posttraumatische Beratung starten und mich für den Frieden einsetzen.
Stand: November 2023. Die englische Version ist das Original.