Das Studium begann am 4. Oktober 2021 und die Lehrveranstaltungen wurden aufgrund der globalen Covid-19-Pandemie und der Eindämmungsmaßnahmen der Regierung, die das Lernen in Präsenz einschränkten, online abgehalten. Um die neue Lernform zu ermöglichen, stellte die Universität ihren Studienbetrieb auf E-Learning-Plattformen wie Zoom, Google Meet, Microsoft Teams um und richtete ein Lernmanagementsystem wie den digitalen Kursraum sowie eine E-Bibliothek ein, in der eine große Menge an Ressourcen zu finden waren.
Aufgrund der Anpassung an diese Veränderungen stand ich während der prägenden Zeit meines Studiums vor diversen Herausforderungen. Anfangs nahm ich über mein Smartphone an den Lehrveranstaltungen teil und musste eingehende Anrufe entweder wegdrücken oder die Onlineveranstaltung verlassen, um den Anruf entgegenzunehmen. Dadurch wurde meine Konzentration während der Lehrveranstaltungen erheblich gestört. Einen Monat später kaufte ich mir einen Laptop, wodurch ich diese Probleme in den Griff bekommen und die Fragestellungen für persönliche Aufgaben sowie für Gruppenaufgaben, während der Onlineveranstaltungen nach den Vorgaben der Dozierenden vorbereiten konnte.
Außerdem hatte ich Probleme dabei, meine Aufmerksamkeit während der Lehrveranstaltungen aufrechtzuerhalten, vor allem, wenn manche Studierenden ihr Mikrofon während einer Veranstaltung nicht auf stumm schalteten, aber im Verlauf der Veranstaltungen warnten die Dozierenden die Studierenden schließlich, dass sie beim Beitritt sowie während der Veranstaltungen auf stumm schalten sollten, wenn sie die Sitzung nicht bis zur nächsten Veranstaltung verlassen wollten.
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Erfolgreicher Abschluss: Ein stolzer Moment
Darüber hinaus erklärte uns die IT-Abteilung der Universität, wie die Onlinesitzungen und -prüfungen vonstattengehen würden, und stellte uns außerdem Handouts und Richtlinien zum Zugriff auf das Informationssystem der Studierendenverwaltung (Student Management Information System, SMIS) und die digitalen Kursraumplattformen zur Verfügung. Durch das MBA (Master of Business Administration)-Studium konnte ich Selbstvertrauen aufbauen und Kompetenzen erwerben, um Geschäftserfahrungen aus wissenschaftlichen und praktischen Blickwinkeln verstehen und auswerten zu können und mich dabei mit den stets im Wandel begriffenen lokalen und internationalen Geschäftsumfeldern vertraut zu machen.
Meine Dozentinnen und Dozenten sowie mein wissenschaftlicher Betreuer, Herr Moses Machuki, waren sehr entgegenkommend und halfen mir bei jedem wissenschaftlichen Problem effektiv und effizient aus. Vor der Präsentation meiner Projektarbeit trafen Herr Machuki und ich uns zum Beispiel für eine eingehende Analyse meiner Arbeit und die Vorbereitung meiner Präsentation vor dem Prüfungsausschuss.
Ich erinnere mich noch lebhaft an den Tag, an dem ich meinen Projektvorschlag vorstellte. Es war ein verregneter Morgen am 2. Juli 2023, als ich mich zum ersten Mal dem Prüfungsausschuss stellte, um meinen Projektvorschlag zu verteidigen. An diesem Tag verteidigten 10 Studierende ihre Projektvorschläge und aufgrund der begrenzten Zeit hatten wir alle strengen Vorgaben einzuhalten, gemäß derer die Präsentation nicht mehr als 10 Minuten pro Student bzw. Studentin in Anspruch nehmen durfte, nach deren Ablauf der Ausschuss Fragen zu dem jeweiligen Projektvorschlag stellte.
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Der Ort, an dem alles begann: der Eingang zur Universität
Die Präsentationen der ersten 5 Studierenden entsprachen nicht den Kriterien des Prüfungsausschusses, weshalb die betreffenden Studierenden angewiesen wurden, sich gut vorzubereiten und ihre Projektvorschläge an einem späteren Datum vorzustellen, über welches sie von der Universität in Kenntnis gesetzt werden würden. Ich trat als 6. vor den Ausschuss. Ich war nervös und der Panik nahe, als ich vor dem Ausschuss stand. Ich konnte so um die 5 Minuten kein Wort sagen, bis der Vorsitzende des Ausschusses schließlich meinte, ich hätte 1 Minute, um mich zusammenzureißen, ansonsten würde es mir genauso ergehen wie meinen Vorgängerinnen und Vorgängern. Dadurch bekam ich nur noch mehr Angst und Herr Machuki griff ein und bat den Ausschuss, mir mehr Zeit zu geben, um den Raum zu verlassen und mich zu beruhigen. Glücklicherweise durfte ich nach der 9. Studierendenpräsentation meinen Projektvorschlag mit Erfolg präsentieren und erhielt so die Erlaubnis, mit der Datenerhebung für meine Forschungsstudie fortzufahren.
Von Anfang Oktober 2021 bis Anfang Januar 2022 wurden pro Lehrveranstaltung durchschnittlich drei Onlinestunden wöchentlich abgehalten und die Abschlussprüfungen fanden im Zeitraum vom 17. Januar bis zum 29. Januar 2022 statt. Am Anfang des dritten Semesters, von Mitte Februar 2022 bis zum Anfang Mai 2022, bestätigte die Universität, dass die Lehrveranstaltungen fortan im Hybridmodell (online und in Präsenz) ablaufen würden und dass Prüfungen zur fortlaufenden Beurteilung und Abschlussprüfungen in Präsenz am Ende des Semesters ab dem 9. Mai 2022 bis zum 21. Mai 2022 stattfinden würden.
Darüber hinaus arbeitete die Universität zu dieser Zeit an einem reibungslosen Übergang zurück in den regulären Studienbetrieb, während die Impfkampagne der Regierung landesweit umgesetzt wurde. Die meisten Studierenden waren zunächst nicht begeistert davon, dass die Lehrveranstaltungen und Prüfungen wieder in Präsenz stattfanden, da sich Viele an die Zwanglosigkeit der Onlinesitzungen gewöhnt hatten, während derer sie gleichzeitig noch anderen, nicht-studienbezogenen Tätigkeiten nachgehen und sich z. B. zur Onlineveranstaltung einloggen konnten, während sie sich um den Haushalt kümmerten, oder in einem anderen Land aufhielten.
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Die DAAD-Stiftung unterstützt akademische Bildungswege
Während des vierten Semesters von Mitte Oktober 2022 bis Mitte Januar 2023 umfassten die Lehrveranstaltungen im Durchschnitt 3 Stunden in der Woche (Präsenz). Nach Semesterende wurden zwischen dem 23. Januar 2023 und dem 4. Februar 2023 Präsenzprüfungen abgehalten. Aufgrund der Covid-19-Pandemie fand der Großteil meines Studiums online statt, vor allem zwischen Oktober 2021 und Januar 2022. Deshalb verbrachte ich die meiste Zeit während meines Studiums damit, in der E-Bibliothek der Universität nach verschiedenen wissenschaftlichen Ressourcen, Fachzeitschriften und Artikeln zu suchen.
Von Zeit zu Zeit besuchte ich die Bibliotheksabteilung der Universität, die sehr leicht zugänglich für Studierende war, die ihre Lehrmaterialien auch in der Hand halten wollten. Ich fand dort zum Beispiel Bücher wie „Exploring Strategy“, herausgegeben von Johnson G., Whittington R., Scholes K., Angwin D. und Reigner P (2017), 11. Auflage, und „The Management of Technology and Innovation: A Strategic Approach“, herausgegeben von White M. A. und Brutan G. D. (2007), 1. Auflage, die zu den Büchern gehörten, die mir sehr dabei halfen, ein Verständnis der Welt des strategischen Managements zu erlangen.
Die pandemiebedingten Onlineveranstaltungen gestalteten das Studium anfangs schwierig, zumal ich es mit Stromausfällen, schlechter Internetverbindung und einigen Studierenden zu tun hatte, die ihre Geräte, während der Onlineveranstaltungen nicht auf stumm schalteten und so die Lehrveranstaltung unterbrachen. In meiner 6. Studienwoche sollte ich meine Prüfungen zur fortlaufenden Beurteilung (Continuous Assessment Tests, CAT) über das digitale Kursportal schreiben und durfte nicht teilnehmen, weil das digitale Kursportal an das Informationssystem der Studierendenverwaltung (SMIS) gekoppelt war, für das Studiengebühren gezahlt werden müssen. Zum Glück stand ich aber die DAAD in Verbindung, die mir geduldig dabei half, der Universitätsverwaltung zu erklären, dass die Gebührenzahlung im Gange war, und so wurde ich rechtzeitig und ohne weitere Probleme für die Prüfungen angemeldet.
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Große Freude am Tag des Abschlusses
Eine weitere Schwierigkeit stellte sich ein, wenn die Prüfungen zur fortlaufenden Beurteilung und die Abschlussprüfungen online über das digitale Kursportal stattfinden sollten und die Prüfungsaufsicht vorgab, dass unsere Webcams während der Prüfungen ständig eingeschaltet zu sein hatten. Ich weiß noch, dass einige Studierende in den WhatsApp-Gruppen der Lehrveranstaltungen ihren Unmut darüber äußerten, dass sie ihre Prüfung aufgrund von Stromausfällen oder Problemen mit der Internetverbindung nicht abschließen konnten. Ich ergriff viele Vorsichtsmaßnahmen, damit mir so etwas nicht passieren würde. Deshalb stellte ich immer sicher, dass ich ausreichend Datenvolumen hatte, und betete, dass ich meine Beurteilungs- und Abschlussprüfungen ohne Überlastung oder Stromausfall abschließen kann.
Die Universität war jedoch sehr vorausschauend, wenn es um solche Probleme ging, und die Dozierenden zeichneten die Onlineveranstaltungen stets auf und stellten diese Aufzeichnungen immer bald darauf im Google Classroom zur Verfügung. Außerdem wurde uns stets geraten, uns vor den Abschluss- und Beurteilungsprüfungen die Kontaktnummer der jeweiligen Prüfungsaufsicht zu beschaffen, und die Prüfungsaufsicht so im Fall von Stromausfällen oder jedweden anderen Problemen während der Prüfung in Kenntnis zu setzen. Am Freitag, dem 15. Dezember 2023, erhielt ich meinen erfolgreichen MBA-Abschluss (Hauptfach Strategisches Management) auf dem Urkundenübergabeplatz der Universität.
Am 8. September 2022 entschieden wir uns als DAAD-Familie des Garissa-Masterstipendiums dazu, die DAAD-Stelle in Nairobi zu besuchen, um der DAAD-Stiftung und dem DAAD unseren Dank und unsere Wertschätzung für die einmalige Möglichkeit auszusprechen, unsere Studien fortzusetzen. Die DAAD-Stiftung und der DAAD bestärkten mich darin, dass die Kraft der Bildung niemals zum Schweigen gebracht werden kann, nicht einmal im Angesicht und beim Ertönen der tödlichsten Waffen.
DAAD
Die Skyline Nairobis
Nachdem ich meine akademischen Lehrveranstaltungen abgeschlossen hatte, machte ich mich auf die Suche nach Forschungsmöglichkeiten und außerlehrplanmäßigen Aktivitäten wie der jährlichen Forschungswoche, die sich der Nutzung von Forschung zum Aufbau von Stabilität und Nachhaltigkeit in den Gemeinden widmete, und erweiterte so meine Fähigkeiten und bereicherte meine Lernerfahrung als Ganzes. Ich legte meinen Fokus stärker auf die Forschung für meine Masterarbeit und den Abschluss meines Projekts mit der Hilfe meines wissenschaftlichen Betreuers.
Mein Forschungsthema war die Ermittlung der innovativen Strategien und Leistung kenianischer Spar- und Kreditgenossenschaften (Savings and Credit Cooperative Societies Organizations, SACCO).
Durch die Anwendung der Kenntnisse und Fertigkeiten aus meiner Studienzeit tauchte ich tiefer in das von mir gewählte Fachgebiet ein, führte umfassende Literaturrecherchen durch und erhob Daten für die Analyse. Obwohl ich auf dem Weg auf Hürden wie Zeitdruck und methodische Komplexität stieß, blieb ich standhaft und suchte Anleitung bei meinem Betreuer und meinen Mentoren, um diese Hindernisse effektiv zu meistern.
Die Highlights meiner Forschungstätigkeit während meiner Studienzeit waren: Die Fertigstellung des ersten Entwurfs meiner Masterarbeit, in den ich das Feedback meines Betreuers und der Mitglieder des Projektverteidigungsausschusses miteinbezogen hatte. Die Präsentation meiner Forschungsergebnisse auf wissenschaftlichen Konferenzen mit positivem Feedback und wertvollen Einsichten für zukünftige Forschungstätigkeiten, zum Beispiel zur Rolle von Führungskräften und Organisationskultur in Spar- und Kreditgenossenschaften (SACCOs).
Meine Forschungsarbeit soll politischen Entscheidungsträgern, Wissenschaftlern, Theoretikern und Fachkräften im SACCO-Teilsektor dabei helfen, strategische Entscheidungen zu treffen. Die politischen Entscheidungsträger können damit zum Beispiel regulatorische Rahmen entwickeln, die zu Innovationen in den SACCOs ermutigen und diese erleichtern. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können die Forschungsergebnisse für weitere Forschung zu den potenziellen Kosten und Nutzen sowie Synergien zwischen unterschiedlichen Arten von Innovationen nutzen, um ein umfassenderes Verständnis der Innovationsdynamiken in Genossenschaften zu schaffen. Die Fachkräfte innerhalb der SACCOs können schließlich mithilfe der Studienergebnisse die Auswirkungen ihrer Innovationsstrategien überwachen und evaluieren und sie so an die sich ständig wandelnden Bedingungen auf dem Markt und technologischen Errungenschaften anpassen.
Da ich mich der nächsten Phase meiner wissenschaftlichen und beruflichen Reise zuwende, freue ich mich darauf, die Kenntnisse, Fähigkeiten und Erfahrungen, die ich während meines Studiums sammeln durfte, in die Praxis umzusetzen. Ich bin noch immer dazu entschlossen, mein Leben lang weiter zu lernen und mich immer weiter zu verbessern, und ich kann es kaum erwarten, positive Beiträge auf meinem Gebiet leisten zu dürfen. Ich möchte zum Beispiel unbedingt weiter zu Strategieentwicklung und strategischem Management studieren. Dieses Fachgebiet ist besonders wichtig für das Verständnis der Gründe des Erfolgs oder Scheiterns einer Firma, da es die Basis für Strategieentwicklung, Leistungsverbesserung und nachhaltige Wettbewerbsvorteile bildet.
Ich möchte der gesamten DAAD-Stiftung und der gesamten DAAD-Verbindung meinen aufrichtigen Dank für ihre immense Unterstützung, Anleitung und Förderung bei all meinen wissenschaftlichen Bestrebungen aussprechen. Diese Erfahrung hat mich bereichert und alles verändert und ich bin dankbar für die Chancen, die sich mir durch sie eröffnet haben.